Pragmatische Medienphilosophie
Grundlegung einer neuen Disziplin im Zeitalter des Internet
von Mike Sandbothe, Weilerswist: Velbrück Wissenschaft 2001, 276 Seiten, ISBN 3-934730-39-6, 24,50 €.
Sandbothes Plädoyer für eine pragmatische Medienphilosophie läuft auf den Vorschlag hinaus, den fast schon konfessionell anmutenden Glaubensstreit zwischen Medienrealisten und Medienkonstruktivisten durch die Frage aufzulockern, welche Medienepistemologie für demokratische Gesellschaftsformen angemessen ist. Um eine Antwort auf diese Frage zu geben, legt der Autor die Veränderungen frei, die unsere Mediennutzungsgewohnheiten im Zeitalter des Internet erfahren.
Während im Gutenbergzeitalter vorwiegend realistische und im Fernsehzeitalter vorwiegend konstruktivistische Epistemologien Konjunktur hatten, macht Sandbothe deutlich, daß der Umgang mit dem Internet dazu beitragen kann, daß sich im common sense eine pragmatische Grundhaltung sedimentiert. Diese zielt weniger auf die abbildende oder konstruierende Erkenntnis als vielmehr auf die handelnde Veränderung von Wirklichkeit. Das Buch führt vor Augen, unter welchen bildungs-, medien- und wirtschaftspolitischen Bedingungen demokratische Kommunikationsverhältnisse verbessert werden können.