Das folgende Interview diente als Grundlage für einen Artikel, der unter dem Titel 'Grenzen des Goldrauschs' in der Information Week vom 12.08.1999, S. 16-17 erschienen ist.
Oliver Wihofszki im Gespräch mit Mike Sandbothe
Das Internet zwischen Wissenschaft und Kommerz
Information Week: Was ist Ihre generelle Meinung zum Internet? Stehen Sie dem Medium eher positiv oder negativ gegenüber?
Sandbothe: Meine generelle Meinung zu ‚dem' Internet läßt sich ganz einfach auf den Punkt bringen: ich halte es generell für sinnlos und falsch, von ‚dem' Internet zu reden. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Nutzungsformen, die sich mit diesem Medium verbinden. Aber es gibt nicht ‚das' Internet. Das Internet besteht aus alldem, was die Menschen aus ihm machen und wozu sie es nutzen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schätzen das Netz, weil sie z.B. mit Hilfe der Onlinedienste der Bibliotheken vorzügliche bibliographische Recherchen durchführen können. So kann ich online in die Washingtoner Library of Congress gehen und dort recherchieren, und ich kann Bücher in der nächstgelegenen Uni-Bibliothek vorbestellen oder die Leihfristen online verlängern. Das sind sinnvolle Nutzungsformen, denen ich selbstverständlich sehr positiv gegenüberstehe. Demgegenüber gibt es aber, wie wir alle wissen, leider auch Menschen, die das Internet dazu gebrauchen, Kinderpornographie oder Mordaufrufe zu lancieren. Das sind hochproblematische Nutzungsformen, die auf der Grundlage einer noch zu entwickelnden internationalen Internet-Rechtsprechung im Einzelfall polizeilich verfolgt werden müssen. Aber auch eine einzelne, ganz bestimmte Anwendung des Internet kann in sich selbst ambivalent sein. So können Aktienfreaks mit Hilfe des Online- Brokerage im Internet viel Geld verdienen – aber auch viel Geld verlieren. Jugendliche können ihre Zeit in Chatrooms bei interessanten Gespräche verbringen, aus denen sie für ihr wirkliches Leben etwas lernen und durch die sie vielleicht sogar echte Freunde gewinnen. Sie können aber auch in der Internetkneipe versumpfen, den Bezug zum wirklichen Leben verlieren und sich in eine virtuelle Welt flüchten, die sie mit dem real life nicht mehr in Beziehung setzen können. Das alles und vielmehr ist das Internet. Es läßt sich also wenig Sinnvolles über das Internet im allgemeinen sagen, man muß konkret werden. Es ist ja auch ziemlich sinnlos, darüber nachzudenken, ob ich die Wirklichkeit gut oder schlecht finde. Es gibt viel Gutes, es gibt viel Schlechtes und es gibt noch viel mehr Mittelmäßiges und Indifferentes in der Welt. Wenn man über die Welt und die Wirklichkeit nachdenken und es nicht bei philosophischen Allgemeinplätzen belassen möchte, dann sollte man über etwas Bestimmtes in der Welt nachdenken. Das gilt auch für das Internet. Denn das Internet ist eine virtuelle Welt auf der Grundlage digitaler Informations- und Kommunikationtechnologien.
Information Week: In welchen Bereichen sehen Sie positive Möglichkeiten? Was ist eher negativ? Sehen Sie irgendwelche Gefahren?
Sandbothe: Positive Möglichkeiten sehe ich als Wissenschaftler und Hochschullehrer natürlich insbesondere im Bereich der akademischen Internetnutzung. Wichtige Beiträge zu wissenschaftlichen Fragen werden durch das Internet schneller und internationaler zugänglich. Das verbessert die weltweiten Forschungsstandards. Auch bekommen junge und unbekannte Autorinnen und Autoren durch das Internet eine Chance, unabhängig von den Verlagen ein Publikum zu finden und ihre Ideen und Gedanken auszutauschen und in der intellektuellen Interaktion mit anderen zu erproben. Ich arbeite mit meinen Studierenden bereits im Grundstudium mit dem Internet. Thesenpapiere und Referate werden im Netz veröffentlicht, so daß die Studierenden von Anfang lernen, für ein größeres Publikum zu schreiben und alle Seminarteilnehmerinnen und –teilnehmer jederzeit die Möglichkeit haben die Beiträge ihrer Kommilitonninen und Kommilitonen online zu lesen und zu kommentieren. Das erweitert den Horizont der Seminararbeit und verbessert die Kommunikationssituation in der Lehrveranstaltung.
Selbstverständlich werden auch die Arbeiten von renommierten Forscherinnen und Forschern, die ihre Aufsätzen und manchmal sogar ganze Bücher als Pre-Publications ins Netz stellen, durch das Internet besser und vor allem demokratischer zugänglich. Was früher nur in den eingeweihten Zirkeln der Expertinnen und Experten kursierte, kann heute jede Studentin und jeder Student auf den Homepages von medienkompetenten Professorinnen und Professoren abrufen, die ihre Webseiten regelmäßig aktualisieren. Leider tun das in Deutschland (insbesondere in den Geisteswissenschaften) immer noch zu wenige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Es gibt an den deutschen Universitäten nach wie vor gewisse Vorurteile gegenüber der Netzpublikation. Diese Vorurteile kommen häufig sogar hochintelligent daher. Zuguterletzt aber gehen sie in den meisten Fällen auf die Faulheit derer zurück, die es nicht gelernt haben, mit dem Computer intelligent zu arbeiten und mit aller Kraft gute Gründe dafür suchen, sich das digitale Medium auch in Zukunft vom Leib zu halten.
Außerhalb der akademischen Internetnutzung gibt es eine Vielzahl überaus negativer Entwicklungen, die mit der massiven Kommerzialisierung des Internet zusammenhängen, die sich derzeit weltweit vollzieht. So zeichnet sich im Bereich der über das Internet zugänglichen Presse-Datenbanken von Zeitungen und Zeitschriften derzeit eine starke Tendenz zur rigorosen Vermarktung von Zugangsrechten ab. Hier wäre meines Erachtens politisch gegenzusteuern. Der Zugang zu effektiven Datenbanken, die, wie beispielsweise das kommerzielle Informationssystem Lexis-Nexis, in Sekundenschnelle einen thematisch gezielten Zugriff auf die wichtigsten Archive der internationalen Weltpresse ermöglichen, sollte möglichst vielen Privatleuten - und zwar unabhängig von ihrem Einkommen - eröffnet werden. Das gilt auch für das deutsche Presse- und Wirtschaftsdatenbanksystem Genios.de, in dem man die Pressearchive der deutschsprachigen Presse zwar nicht ganz so nutzerfreundlich wie bei Lexis-Nexis, dafür aber zu nicht minder horrenden Preisen recherchieren kann.
Dieser überzogenen Kommerzialisierung ließe sich ein Stück weit bereits durch kostenlose Datenbank-Terminals in Schulen, Universitäten, Bibliotheken, Rathäusern und öffentlichen Mediennutzungsstellen entgegenwirken. Aber auch die Verlage sollten sich fragen, ob die kostenlose Bereitstellung ihrer Zeitungsarchive auf der Verlags- bzw. Zeitungshomepage, die bis vor kurzem von vielen Blättern (als Kommerzialisierungstest) praktiziert worden ist, mittel- und langfristig nicht doch mehr Vorteile bringt als die Archivvermarktung durch Genios.de. Gute Archive locken Leserinnen und Leser auf die Zeitungshomepage, ziehen Aufmerksamkeit auf das Blatt, erhöhen die Abonnentenzahlen und die Kundenbindung, sind also eine überaus intelligente und effektive Form der Werbung und der Öffentlichkeitsarbeit. Rechnet man die Vorteile, die kostenlose Archive in der Ökonomie der Aufmerksamkeit für den Verlag oder die Zeitung bedeuten gegen die Gewinne in der Ökonomie des Geldes auf, welche die Vermarktung beschert, scheinen mir die nachhaltigen Vorteile im Rahmen der Ökonomie der Aufmerksamkeit klar zu überwiegen. Die Vermarktung über Genios.de läuft darauf hinaus, die Archive nur denjenigen Nutzern zugänglich zu machen, die bereit und fähig sind, für jede einzelne Suchanfrage 2,- DM und darüber hinaus für jeden ausgewählten Zeitungsartikel einen Preis zwischen 3,60 DM und 5,40 DM zu zahlen. Wohlgemerkt: dabei handelt es sich um altes Archivmaterial und nicht um aktuelle News. Zeitungsarchive werden auf diesem Weg künstlich zu einem Rechercheinstrument für die ökonomische Elite gemacht. Otto Normalverbraucher wird demgegenüber weiterhin als unmündiger Leser behandelt, dem intelligente Formen der kritischen Archivrecherche nicht zugetraut und deshalb erst gar nicht angeboten werden.
In diesem Zusammenhang möchte ich auch darauf hinweisen, daß ein möglichst kostengünstiger Informationszugang als positiver Standortfaktor gelten darf, der einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen und unternehmerischen Kreativität eines Landes leistet. Darüber hinaus ist der gleichberechtigte Zugang zu wirtschaftlichen Fachinformationen im Finanzbereich gerade in Zeiten, in denen die Altersvorsorge zunehmend privatisiert werden soll und Börsenkenntnisse immer wichtiger werden, eine Grundbedingung moderner Gesellschaften sofern diese auch und gerade im Zeitalter des digitalen Kapitalismus an den Grundwerten demokratischer Politik festhalten wollen.
Information Week: Wie hat das Internet die Gesellschaft und das Individuum bis heute verändert? Wie wird es weitergehen?
Sandbothe: Was Zukunftsvisionen angeht, die eine technische Symbiose von Zeitungen, audiovisuellen Medien und Internet zu einem umfassenden interaktiven Metamedium betreffen, vertrete ich eine eher konservative Position. Der interaktive Stress, dem wir uns im Internet aussetzen, führt meines Erachtens beim Publikum viel eher zu einer Revalidierung, d.h. einer postiven Neubewertung der ruhigen, relaxten, unilinearen Medien als zu dem Bedürfnis, die traditionellen Massenmedien nun ihrerseits nur noch interaktiv nutzen zu wollen. Es tut einfach gut, sich einmal wieder dem fertigen Programmangebot einer vertrauten Redaktion überlassen zu können. Insbesondere dann, wenn sich die journalistischen Standards qualitativ durch die Medienkonkurrenz mit dem Internet verbessern. Bestes Beispiel scheint mir in diesem Zusammenhang die Entwicklung der deutschen Wochenzeitung Die Zeit in den letzten beiden Jahren zu sein. Hier hat die dezente Konkurrenz und intelligente Kooperation mit dem Internet zu einer substantiellen Verbesserung der Inhalte wesentlich beigetragen.
Information Week: Wer profitiert vom Internet? Wer sind die Verlierer?
Sandbothe: Das läßt sich so einfach nicht sagen. Wer das Internet intelligent und vernünftig für seine eigenen Interessen oder die Zwecke der Gemeinschaft, in der er lebt, nutzt, kann sicherlich sehr davon profitieren. Er kann viel Zeit sparen, interessante Menschen treffen, die virtuellen Schattenseiten seines Ich kennen und verändern lernen, Netzwerke und Freundschaften knüpfen und pflegen, die Informationen, die er aus den Massenmedien erhält, kritisch durch eigene Internet-Recherchen im Rückgang auf online zugängliche Quellen überprüfen und bewerten etc. etc.. Menschen, die das Internet auf intelligente Art nutzen, haben sicherlich gerade auch außerhalb des Netzes, d.h. im wirklichen Leben Vorteile gegenüber denjenigen, die mit dem Netz keine Erfahrungen gesammelt haben. Wer sich jedoch im Internet verliert, süchtig wird nach belanglosem Geschwätz und dem simulatorischen Spiel mit virtuellen Identitäten, ziellos surft statt gezielt mit Suchmaschinen und Intelligent Agents zu arbeiten, der kann im Netz viel Zeit verplempern und wird im Verhältnis zu jemandem, der sich erst gar nicht auf das Internet eingelassen hat, als Verlierer dastehen. Es kommt also mit Blick auf das Internet immer auf die Nutzungsformen an und darüber hinaus auf die Ideale, die man hat, und die Ziele, die man verwirklichen möchte.
Information Week: Allgemein: Glauben Sie das Netz wird die Umgangsformen der Menschen grundlegend ändern? Besonders: Wie wird sich das auf die Bereiche Handel, Kommerz, Einkauf auswirken? Sehen Sie Märkte, die für den Vertrieb und Handel über das Netz prädestiniert sind? Wo sehen Sie Grenzen von Verkauf-Bestrebungen via Internet?
Sandbothe: Ich denke nicht, daß das Netz die Umgangsformen grundlegend verändern wird. Aber es kann natürlich hier und da gewisse Veränderungen im Verhalten des einzelnen geben. Leute, die das Netz intelligent und kommunikativ nutzen, verhalten sich häufig auch im wirklichen Leben offener. Sie nutzen ihre Online-Erfahrungen im wirklichen Leben. Sie entwickeln kreative Übergänge zwischen beiden Sphären bzw. erkennen, daß die wirkliche und die virtuelle Welt immer schon miteinander verflochten sind. Wenn wir im Netz erfahren haben, wie wir uns selbst und die Situationen, in denen wir uns befinden, verändern und neu gestalten können, sehen wir auch im wirklichen Leben plötzlich mehr Möglichkeiten. Die Wirklichkeit wird in ihrer inneren Virtualität wahrgenommen, d.h. als Raum von Möglichkeiten, die es zu ergreifen und umzusetzen gilt. Umgekehrt können Leute, die dazu neigen, sich im Netz zu verlieren, im wirklichen Leben immer verschlossener werden und vereinsamen, weil für sie das virtuelle Leben im Netz das Leben außerhalb des Netzes ersetzt hat. Für solche Menschen sind beide Sphären streng getrennt. Es gibt für sie keine Übergänge zwischen den virtuellen Identitäten, mit denen sie sich in einem MUD oder MOO identifizieren, und dem, was sie außerhalb des Netzes darstellen und tun. Einer virtuellen Netzwelt, die scheinbar unendliche Möglichkeiten in sich birgt, steht aus der Perspektive dieser Menschen eine starre Wirklichkeit gegenüber, an der sich scheinbar nichts verändern läßt und die sie immer wieder zurück in die vermeintlich heile Netzwelt treibt.
Was Auswirkungen auf Handel und Einkaufsverhalten angeht, wird im Bereich der materiellen Waren, d.h. derjenigen Güter, die nicht aus Bits, sondern aus Atomen bestehen, vermutlich vieles beim Alten bleiben. Die meisten Menschen werden ihre Lebensmittel lieber selbst auf dem Markt oder im Lebensmittelgeschäft aussuchen als sich diese via Internet zu bestellen und dann liefern zu lassen. Das gleiche gilt für Schuhe, Kleidung, Möbel, Autos etc.. Ausnahmen stellen dabei allerdings besonders exklusive und vor Ort schlecht zu bekommende Gegenstände oder Markenartikel dar, die man bereits gut kennt und ohne vorherige Prüfung zu kaufen bereit ist. In diesen Bereichen wird der Internetkommerz sicherlich sehr erfolgreich sein. Hier schafft das Internet eine bessere Markttransparenz, von der Kunden und Händler gleichermaßen profitieren können. Zugleich steht zu hoffen, daß sich die für die Kunden bestehenden und immer weiter verbessernden Möglichkeiten, im Internet einzukaufen, auf die Geschäfte vor Ort in Sachen Kundenfreundlichkeit positiv auswirken. Die digitale Konkurrenz könnte mittel- und langfristig dazu führen, daß an Verkäuferinnen und Verkäufer höhere Anforderungen in Sachen Produktkenntnis und Beratungskompetenz gestellt werden. Wenn ich mich im Netz über ein Produkt schneller und besser informieren kann als im Laden, dann werde ich auch eher dazu geneigt sein, dieses Produkt online zu bestellen. Einfach weil ich mich im Netz besser beraten fühle. Gelingt es aber den Verkäuferinnen und Verkäufern vor Ort, fundiertes Produktwissen mit freundlicher Menschenkenntnis im Umgang mit dem individuellen Kunden zu verbinden, liegen hier wiederum enorme Chancen für den Face-To-Face-Handel. Diese Chancen müssen von den Geschäftsleitungen nur noch deutlicher erkannt und konsequenter umgesetzt werden.
Das gilt in besonders verschärfter Form im Bereich der digitalen Waren, d.h. derjenigen Güter, die nur für den Transport oder Konsum auf materielle Träger angewiesen sind, in sich selbst aber auf Bits beruhen. Digitale Waren sind z.B. CDs, Videos, Bücher, aber auch Bankkonten, Briefe, Hotel- und Reisebuchungen oder Informationen, die mit der Internetnutzung selbst zusammenhängen (z.B. Nutzerprofile) und sich für Werbezwecke vermarkten lassen. Bei digitalen Waren wie CDs, Videos und Büchern wird die Internetkonkurrenz für die Geschäfte, die auf Face-to-Face-Verkauf setzen, immer härter werden. Ich vermute, daß sich mittel- und langfristig in den Bereichen Video und CD ganz klar der Interneteinkauf durchsetzen wird, weil man die gewünschen Videos oder CDs viel schneller und preiswerter online kaufen und von zuhause aus downloaden kann. In letzterem liegt der entscheidende Unterschied zwischen Waren aus Bits und Waren aus Atomen. Die atomaren Waren können online nur bestellt, aber nicht online geliefert werden. Die digitalen Güter lassen sich online sowohl bestellen als auch liefern. Das Internet dient hier nicht nur als Telefonersatz für die Übermittlung von Bestellungen, sondern funktioniert selbst als Marktplatz, auf dem Ware gegen Geld direkt getauscht wird, ohne daß die Handelspartnerinnen und Handelspartner ihre PCs verlassen müssen.
Bei Büchern ist die Situation etwas anders als bei CDs und Videos. Das Buch ist nämlich im Unterschied zur CD oder zur Video-Cassette nicht nur eine Transporthülle, die dann mittels eines anderen, technischen Apparats (Videogerät, CD-Spieler) konsumiert wird. Es ist vielmehr Transportmittel und Konsummedium zugleich. Und als Konsummedium hat das Buch Vorteile, die der PC als Konsumtechnik bisher nicht bieten kann. Diese Vorteile hängen vor allem mit der räumlichen Flexibilität zusammen. Ich kann Bücher überall hin mitnehmen, kann in der Badewannne, am Strand, auf der Parkbank oder beim Spaziergang im Wald lesen. Das ist mit dem PC oder dem Laptap so unkompliziert wie mit dem Buch derzeit noch nicht zu machen. Außerdem verbinden literarische Menschen mit der Materialität des Buches fast schon obsessive Lusterfahrungen: der Geruch des Ledereinbandes, das Geräusch (und der Geschmack) beim Durchblättern der Seiten, die repräsentative Anwesenheit des Buches im Bücherregal etc. Aus Gründen wie diesen liegen die Interneteinsatzmöglichkeiten daher zunächst mehr in der Recherche und im Online-Einkauf von gedruckten Büchern als in der Digitalisierung des Buches selbst. Das Internet trägt auf diesem Weg derzeit sogar zu einem neuen Bücherboom bei. Digitale Buchhandlungen wie Amazon.com bzw. deren deutsche Filiale Amazon.de machen den internationalen Büchermarkt auf neue Weise transparent und setzen durch den gezielten Einsatz von intelligenten Agenten neue Standards der Beratung und Information, die an den individuellen Lektüreinteressen der einzelnen Kundinnen und Kunden orientiert sind.
Information Week: Vielen Dank für das Gespräch.