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Vortrag im Rahmen der Tagung des Engeren Kreises der Allgemeinen Gesellschaft für Philosophie zum Thema Anachronismen, Würzburg 3. bis 6. Oktober 2001.
überarbeitete Druckfassung in: Anachronismen, hrsg. von Andreas Speer, Würzburg, Königshausen & Neumann, 2003, S. 179-197.

Mike Sandbothe

Ist 'Wahrheit' ein Anachronismus?

In der Philosophie haben wir es häufig mit Fragen zu tun, die zwar anspruchsvoll klingen, aber eigentlich relativ einfach zu beantworten sind. Man könnte meinen, daß die im Thema dieses Vortrags stehende Frage in diese Rubrik gehört. Eine einfache Antwort auf sie würde lauten: "Nein - ,Wahrheit' ist kein Anachronismus!" Dieser Satz könnte sich auf eine große philosophische Tradition stützen. Für sie ist die Wahrheit schon allein deshalb nicht ana-chronisch (also ein Auslaufmodell in der Zeit), weil sie ihrem Begriff nach meta-chronisch (d.h. der Zeit entzogen) ist. Freilich würden wir es uns mit einer solchen Antwort allzu leicht machen. Denn die philosophische Auffassung, daß "Wahrheit" ein metachronischer Begriff sei, hat selbst ihre Zeit. Oder schärfer formuliert: das metachronische Verständnis von "Wahrheit" ist in der Moderne zusammen mit der Metaphysik in eine Krise geraten. Dieser Krisenerfahrung gilt es sich auszusetzen, wenn man die Frage, ob der Begriff der Wahrheit zu einem Anachronismus geworden ist, angemessen beantworten möchte.

Der Vordenker der zeitgenössischen analytischen Philosophie, Donald Davidson, und der Mitbegründer des philosophischen Neopragmatismus, Richard Rorty, führen seit den siebziger Jahren eine vielbeachtete Debatte über die Bedeutung, die dem Wahrheitsbegriff in der nachmetaphysischen Philosophie zukommt.1 Ausgangspunkt dieser Auseinandersetzung ist die von Davidson und Rorty gemeinsam vollzogene Verabschiedung des erklärenden Wahrheitsverständnisses. Diesem Verständnis zufolge wird Wahrheit als eine nichtkausale und zeitlose Beziehung aufgefaßt, die zwischen sprachlichen Aussagen und der außersprachlichen Wirklichkeit besteht und die Konsens- bzw. Kohärenzfähigkeit einer Aussage erklären soll. Strittig ist zwischen Davidson und Rorty die Frage, welches Verständnis von Wahrheit an die Stelle des erklärenden tritt und was daraus für die philosophische Relevanz des Wahrheitsthemas folgt.

Meine Überlegungen gliedern sich in drei Teile. Im ersten Teil wird die von Davidson und Rorty formulierte Kritik am erklärenden Wahrheitsverständnis hinsichtlich ihrer zentralen Argumente rekonstruiert. Dabei kommen sowohl grundlegende Gemeinsamkeiten als auch gewisse Differenzen in den Blick, die zwischen den beiden Autoren bestehen. Wie sich die herausgestellten Gemeinsamkeiten und Differenzen in den Untersuchungen spiegeln, die Davidson und Rorty über die nichterklärenden Verwendungsweisen von ,wahr' vorgelegt haben, ist Thema des zweiten Vortragsteils. Im dritten und letzten Teil schließlich wird es darum gehen zu zeigen, daß die zwischen Davidson und Rorty verbleibende wahrheitstheoretische Restdifferenz in erster Linie metaphilosophischer Art ist.

Teil I: Zur Kritik am erklärenden Wahrheitsverständnis

Den sachlichen Ausgangspunkt der Diskussion bildet Davidsons Aufsatz On the Very Idea of a Conceptual Scheme von 1974. Im Zentrum dieses Textes steht Davidsons Kritik am "Dualismus von Schema und Inhalt"2. Diesen Dualismus, von dem er meint, daß er der modernen Philosophie unhinterfragt zugrunde liege, hält Davidson aus zwei Gründen für "unverständlich".3 Der erste Grund ergibt sich aus der von Kant bis zu Quine reichenden Bestimmung des Begriffsschemas als eines Ordnungs- oder Aneignungsinstruments, das auf ein begrifflich zu strukturierendes oder wissenschaftlich-technisch zu bewältigendes Rohmaterial angewendet wird. Letzteres, so weiter Davidson, setze den "Begriff einer uninterpretierten Realität"4 voraus; dieser aber sei problematisch, da er sich per definitionem nicht weiter explizieren lasse. Der zweite Grund, warum Davidson den Dualismus von Schema und Inhalt kritisiert, hat mit seiner Behauptung zu tun, daß der Begriff des Begriffsschemas in sich selbst widersprüchlich sei. Die Erläuterung dafür fällt etwas komplizierter aus.

Davidson zufolge setzen Philosophen, die den Begriff des Begriffsschemas verwenden, explizit oder implizit voraus, daß es weitere Begriffsschemata gibt, aus deren Perspektive das jeweils thematische Begriffsschema beschrieben wird. Die sich aus dieser Voraussetzung ergebende Annahme einer Pluralität von (untereinander möglicherweise sogar inkommensurablen) Begriffsschemata führe jedoch, so weiter Davidson, in eine Aporie. Denn sie entkopple die relativistisch ausbuchstabierte Wahrheit eines Begriffsschemas von seiner vollständigen oder teilweisen Übersetzbarkeit in andere Begriffsschemata. Diese Entkoppelung aber laufe der von Tarski explizierten Konvention W entgegen, die "unseren angemessenen intuitiven Eindruck von der Gebrauchsweise des Wahrheitsbegriffs verkörpert".5

Der wahrheitstheoretische Grundgedanke von Tarski, auf den Davidson hier zurückgreift, besteht darin, daß die Wahrheitstheorie einer formalen Sprache sich durch die Übersetzung jedes relevanten Satzes dieser Sprache in einen metasprachlichen Satz der Form "S ist dann und nur dann wahr, wenn p" rekonstruieren läßt; wobei S ein Satz der formalen Sprache und p dessen Übersetzung in die Metasprache darstellt. Davidson überträgt Tarskis Überlegungen auf natürliche Sprachen und macht sie darüber hinaus anwendbar innerhalb einer natürlichen Sprache, die sich metasprachlich auf sich selbst bezieht.

Die Kraft von Davidsons Argument gegen den Begriff des Begriffsschemas ergibt sich aus dem Sachverhalt, daß die Wahrheitstheorie einer natürlichen Sprache sich der Konvention W zufolge einzig und allein auf dem Weg der Übersetzung in eine andere natürliche Sprache oder in eine metasprachliche Äußerung der thematischen natürlichen Sprache selbst ermitteln läßt. Daraus folgert Davidson, daß die Vorstellung von einem Begriffsschema, das wahr und zugleich unübersetzbar ist, in sich widersprüchlich sei. Da Übersetzbarkeit und Wahrheit sich Davidson zufolge nicht voneinander trennen lassen, ist die Vorstellung von einem Begriffsschema, dessen Wahrheitswert allein durch den Bezug auf einen zu schematisierenden Inhalt bestimmt wird, nicht verständlich und daher seiner Ansicht nach aufzugeben.

Von der Kritik, die Davidson in On the Very Idea of a Conceptual Scheme am Dualismus von Schema und Inhalt geübt hat, gehen die Argumente aus, die er 1983 in A Coherence Theory of Truth and Knowledge gegen den erklärenden Wahrheitsbegriff formuliert. Dieser setzt in seiner korrespondenztheoretischen Standardversion voraus, daß Wahrheit eine Relation sei, die sich als nichtkausale und zeitlose Entsprechungsbeziehung zwischen den beiden Relata von Schema und Inhalt auffassen läßt. Sein Argument gegen den Erklärungsanspruch, der sich mit der Korrespondenztheorie der Wahrheit verbindet, bringt Davidson im Rückgriff auf Rorty auf den Punkt, wenn er schreibt: "Rorty hat das so formuliert: ,(...) etwas (gilt) nur mit Bezug auf etwas als Rechtfertigung (...), das wir bereits akzeptieren, und (...) wir (können) (...) durch Heraustreten aus unserer Sprache und unseren Meinungen (nicht) zu einem vom Kriterium der Kohärenz unserer Behauptungen unterschiedlichen Testkriterium gelangen (...)'."6

Aber damit nicht genug. Auch bestimmte kohärenztheoretische Versuche, den Wahrheitsbegriff mit einer Erklärungsfunktion auszustatten, werden von Davidson attackiert. Dabei geht es ihm um Kohärenztheorien der Wahrheit, die auf der Basis des Schema-Inhalt-Dualismus operieren. Anders als die von Davidson selbst vertretene Version beziehen sich diese Formen von Kohärenztheorien nicht auf die Kohärenz von Meinungen, die von einer Person vertreten werden, sondern auf die Kohärenz von Satzsystemen als Satzsystemen. Auf den Punkt gebracht, besagt Davidsons Argument, daß Kohärenz unter dieser Bedingung gar kein Wahrheitskritierium ist. Die Verbindung, die zwischen Kohärenz und Wahrheit besteht, kommt Davidson zufolge erst dann ins Spiel, wenn man Aussagen nicht als Sätze versteht, die ein Begriffsschema aktualisieren, sondern als Meinungsäußerungen, die von einer Person artikuliert werden, welche die von ihr geäußerten Meinungen für wahr hält.

Nachdem ich die beiden Hauptargumente extrahiert habe, die sich in Davidsons A Coherence Theory of Truth and Knowledge zum einen gegen korrespondenztheoretische und zum anderen gegen bestimmte kohärenztheoretische Erklärungstheorien der Wahrheit finden, gehe ich nun zu Rorty über. Wir haben bereits gesehen, daß sich Davidson hinsichtlich seiner Kritik am Erklärungsanspruch von Korrespondenztheorien der Wahrheit auf Rorty stützt. Rorty seinerseits hat in Davidson, Pragmatism, and Truth (1986) Davidsons kritische Überlegungen aufgegriffen und in den Kontext von pragmatistischen Reflexionen zum Wahrheitsproblem gerückt, die sich bei William James und Charles Sanders Peirce finden.

Rortys Ausgangspunkt besteht in dem philosophiegeschichtlichen Hinweis, daß die von Davidson vertretene These, "daß es ausgeschlossen ist, den Wahrheitsbegriff als erklärenden Begriff einzusetzen"7, auf James zurückgehe. James' Hauptargument für die Verabschiedung des erklärenden Wahrheitsbegriffs habe darin bestanden, daß man aus dem Sachverhalt, daß es in 2500 Jahren Philosophiegeschichte nicht gelungen ist, "die Mikrostruktur der Entsprechung ausfindig zu machen"8 die Lehre ziehen sollte, "daß es dort auch gar nichts ausfindig zu machen gibt."9

Bereits Peirce, so weiter Rorty, habe sich auf dem Weg zu dieser Einsicht befunden; doch er sei auf halber Strecke stehen geblieben. Rorty zufolge stellt die von Peirce entwickelte "pragmatistische Wahrheitstheorie"10, die Korrespondenz konsenstheoretisch von einem kontrafaktisch anzunehmenden idealen Konvergenzpunkt wissenschaftlicher Forschungsdiskurse her definiert, "eine Zwischenstufe dar zwischen idealistischen und physikalistischen Wahrheitstheorien"11. Anders als Idealisten und Physikalisten habe Peirce die Vorstellung aufgegeben, daß Wahrheit als Relation zwischen ontologisch homogenen Relata konzipiert werden müsse. Statt dessen behaupte Peirce, "daß die Beziehungen ,handelt von' und ,gilt für' völlig disparate Relata verbinden können und daß sich gar keine Probleme der ontologischen Homogenität zu ergeben brauchen."12

Das immanente Problem von Peirces Konzeption, die Rorty selbst eine Zeit lang konstruktiv weiterzuentwickeln versucht hat, besteht Rortys Ansicht nach darin, daß der Ausdruck ,ideal', den Peirce zur Bestimmung des finalen Forschungsergebnisses verwendet, ebenso anrüchig ist, wie der Ausdruck ,entsprechen', der dadurch ersetzt bzw. definiert werden soll. Das gleiche gilt Rorty zufolge für den von Peirce verwendeten Ausdruck ,Abschluß'. Er setze eine asymptotische Konvergenz in der Forschung voraus. Die moderne Wissenschaftsphilosophie aber habe im Anschluß an Kuhn gezeigt, daß es sich bei wissenschaftlichen Konvergenzen bestenfalls um "ein örtlich begrenztes und kurzfristiges Phänomen"13 handelt und nicht um eine Bestimmung des Gangs der Wissenschaftsgeschichte insgesamt, wie Peirce dies unterstellt. Die Ursache dafür, daß Peirce in diese begrifflichen Sackgassen geraten ist, besteht Rorty zufolge darin, daß Peirce die von James zuerst formulierte und von Davidson argumentativ begründete Einsicht gefehlt habe, daß "'gilt von' oder ,trifft zu' (...) nicht nur keine Beziehung zwischen ontologisch homogenen Relata, sondern überhaupt keine analysierbare Beziehung [ist]."14

Auf den ersten Blick scheint Rortys Beitrag zu Davidsons wahrheitstheoretischen Überlegungen allein darin zu bestehen, daß er historische Vorläufer namhaft macht und Davidson auf diesem Weg in die Tradition des Pragmatismus einreiht. Doch dieser Eindruck täuscht. Zwar bringt Rorty keine weiteren Argumente gegen das erklärende Wahrheitsverständnis vor, sondern resümiert mit Blick auf James und Peirce nur diejenigen Überlegungen, die sich dann auch bei Davidson finden. Zugleich aber gelingt ihm auf diesem Weg sowohl eine Präzisierung als auch eine Zuspitzung von Davidsons Kritik am erklärenden Wahrheitsverständnis.

Die Präzisierung besteht darin, daß Rorty den Zusammenhang, der einerseits zwischen Konsens-, Kohärenz- und Korrespondenztheorien der Wahrheit und andererseits zwischen dem erklärenden Wahrheitsverständnis und dem Dualismus von Schema und Inhalt besteht, deutlicher herausarbeitet als Davidson dies tut. Rortys Zuspitzung von Davidsons Überlegungen besteht darin, daß er über Davidson hinaus aus der Verabschiedung des erklärenden Wahrheitsverständnisses die Konsequenz zieht, daß Wahrheit nicht länger als philosophisches Thema ernstgenommen werden sollte.

Rortys Davidson-Zuspitzung ergibt sich konsequent aus seiner Davidson-Präzisierung. Letztere besteht darin, daß Rorty am Beispiel von Peirce klarmacht, daß Konsenstheorien der Wahrheit implizit am Korrespondenzmodell festhalten, da sie Wahrheit nach wie vor unter dem Bann des Schema-Inhalt-Dualismus konzipieren. Dabei wird die von Peirce zunächst zugunsten der Schemaseite des Dualismus zurückgestellte Inhaltsseite zuguterletzt als Mehrwert wiedereingeführt, welcher der scientific community am Ende des Forschungsprozesses zuteil werden soll. Rortys Zuspitzung besteht vor diesem Hintergrund darin, daß er seine Peirce-Kritik auf Kohärenztheorien überträgt, die versuchen jenseits des Dualismus von Schema und Inhalt soetwas wie eine "Realitätsentsprechung"15, d.h. eine Korrespondenzbeziehung sicherzustellen, die ohne Konfrontation zwischen Geist und Welt auskommt.

Während Davidson die Ansicht vertritt, daß auch und gerade nach der Verabschiedung des Dualismus von Schema und Inhalt philosophisch zu zeigen bleibt, "wie wir von einer objektiven, intersubjektiv zugänglichen Welt, die wir nicht selbst hervorbringen, Kenntnis haben, und wie wir über diese Welt sprechen können"16, ist Rorty der Ansicht, daß sich mit der Verabschiedung des Schema-Inhalt-Dualismus das ganze Problem erledigt habe, und es der philosophischen Antwort, die Davidson auf die Frage des erkenntnistheoretischen Skeptikers sucht, gar nicht mehr bedürfe. Diese unterschiedliche Einschätzung wirkt sich auch auf die konstruktiven Beiträge aus, welche die Autoren zur Bestimmung der nichterklärenden Verwendungsweisen von ,wahr' geleistet haben. Das möchte ich nun vor Augen führen.

Teil II: Die nicherklärenden Verwendungsweisen von ,wahr' und ihr Verhältnis zueinander

Das Kernstück des von Davidson vorgeschlagenen Wahrheitsbegriffs haben wir bereits kennengelernt; und zwar in der von Davidson in seinem frühen Aufsatz On the Very Idea of a Conceptual Scheme im Anschluß an Tarski entwickelten Form. Auf diese frühen Überlegungen greift Davidson in A Coherence Theory of Truth and Knowledge zurück, wenn er zusammenfassend schreibt: "Wahrheit zeichnet sich - bezogen auf Äußerungen von Sätzen - durch das in Tarskis Konvention W zum Ausdruck gebrachte Merkmal der Tilgung der Zitierung aus (disquotational feature); und das genügt völlig, um den Anwendungsbereich des Wahrheitsbegriffs festzulegen."17 Im Fortgang seines Aufsatzes transformiert Davidson Tarkis Konvention W, indem er sie als Instrument zur Freilegung der Wahrheitstheorien natürlicher Sprachen nutzt. Zu diesem Zweck analysiert er die zitattilgende Verwendungsweise von ,wahr' am Beispiel des von Quine in Word and Object (1960) eingeführten ethnologischen Feldforschers.

Der Feldforscher befindet sich bei Quine in einer Situation radikaler Übersetzung, d.h. er ist mit dem sprachlichen und nichtsprachlichen Verhalten eines Eingeborenen konfrontiert, das er zu übersetzen versucht, ohne daß ihm für diesen Zweck Hilfsmittel wie ein Lexikon oder ein Dolmetscher zur Verfügung stehen. Davidsons (über Quine hinausgehende) Grundthese besteht in der Annahme, daß die Entwicklung einer Wahrheitstheorie für die fremde Sprache die Bedingung der Möglichkeit für die Entwicklung eines Übersetzungsmanuals darstellt, auf dessen Grundlage Aussagen über die Bedeutung der von dem Eingeborenen artikulierten Geräusche gemacht werden können. Der Clou von Davidsons Überlegungen besteht dabei darin, daß das von ihm sogenannte "Prinzip des Wohlwollens (principle of charity)"18 als Voraussetzung für die Erstellung der Wahrheitstheorie einer fremden Sprache ausgewiesen wird, die zugleich sicherstellt, daß die Überzeugungen des fremden Sprechers wahr sind.

Dieser Nachweis funktioniert folgendermaßen: Das principle of charity besagt, daß "wir Sätze, die ein Sprecher für wahr hält, auch als wahr interpretieren, wenn wir es nur irgendwie können."19 Aus diesem Grund gehen wir nach Davidson bei der Erstellung der Wahrheitstheorie für eine fremde Sprache in den einfachsten und grundlegendsten Fällen20 davon aus, daß die Gegenstände, die wir als kausale Ursache für die Äußerung eines Einwortsatzes wie z.B. "Gavagai" durch den Eingeborenen wahrnehmen, dasjenige sind, auf das sich der Eingeborene bezieht. Diese Annahme erlaubt es uns nach Davidson, Tarskis Konvention W für die Erstellung der Wahrheitstheorie einer natürlichen Sprache zu verwenden und Sätze der folgenden Art zu formulieren: "Der Einwortsatz ,Gavagai' ist dann und nur dann wahr, wenn dort ein Kaninchen ist."

Die entscheidende Differenz zu Quine besteht dabei darin, daß Davidson in seiner Konfiguration der Situation des linguistischen Feldforschers als kausale Ursache für die Äußerung des Eingeborenen nicht ein vermeintlich sprachneutrales Reizmuster der sensorischen Stimulation annimmt (wie Quine dies tut). Statt dessen gibt Davidson dem von Quine vertretenen erkenntnistheoretischen Naturalismus eine hermeneutische Wende, indem er den Referenzpunkt der Eingeborenenäußerung aus der ethnozentrischen Sicht des Interpreten, d.h. des linguistischen Feldforschers bestimmt.

Durch diesen Schachzug der hermeneutischen Triangulation, der das eigentliche Zentrum seiner Theorie der radikalen Interpretation ausmacht, wird es Davidson möglich, die Wahrheitsbeziehung nicht nur und nicht in erster Linie als interne Kohärenz zwischen den Aussagen des Eingeborenen, sondern zuerst und vor allem als externe Kohärenz zwischen den Aussagen des Eingeborenen und denen des linguistischen Feldforschers zu beschreiben. Das wiederum erlaubt es Davidson, Wahrheit von der Kohärenz her sekundär auch als Korrespondenz verständlich zu machen. In diesem Sinn stellt er bereits zu Beginn seines Aufsatzes heraus: "Die Theorie, die ich verteidigen möchte, tritt mit einer Korrespondenztheorie nicht in Konkurrenz - im Gegenteil: ihre Rechtfertigung setzt ein Argument voraus, das zu zeigen beansprucht, daß Kohärenz zu Korrespondenz führt."21

Der umfassende Anspruch, der in diesem Zitat zum Ausdruck kommt, verweist auf die bereits erwähnte Ansicht Davidsons, daß es auch und gerade nach Verabschiedung des erklärenden Wahrheitsverständnisses die Aufgabe einer anspruchsvollen Wahrheitstheorie bleibe, dem Skeptiker eine Antwort zu geben. Tatsächlich glaubt Davidson, dies in A Coherence Theory of Truth and Knowledge geleistet zu haben. Das zentrale Anliegen dieses Aufsatzes bringt Davidson auf den Punkt, wenn er schreibt: "Mein Slogan lautet: Korrespondenz ohne Konfrontation! Eine richtige Erkenntnistheorie vorausgesetzt, können wir in jeder Beziehung Realisten sein. Wir können in objektiven Wahrheitsbedingungen den Schlüssel zur Bedeutung sehen, eine realistische Auffassung der Wahrheit vertreten und daran festhalten, daß sich Erkenntnis auf eine objektive, von unserem Denken und der Sprache unabhängige Welt bezieht."22

Angesichts der realistischen Rhetorik, die Davidson mit seiner Naturalisierung von Tarskis Wahrheitstheorie und mit der von ihm vollzogenen hermeneutischen Triangulation der Quineschen Erkenntnistheorie verbindet, besteht Rortys Interpretationsstrategie in Pragmatism, Davidson, and Truth darin, die Konsequenzen von Davidsons Deflationierung des Wahrheitsbegriffs in einer erkenntnistheoretisch weniger vorbelasteten Terminologie zu beschreiben.

Zu diesem Zweck stellt Rorty zunächst heraus, daß es sich bei der "'Sprachphilosophie des linguistischen Feldforschers'" bereits um "die gesamte Sprachphilosophie [handelt], die man (...) brauchen könnte."23 In einem zweiten Schritt macht er dann klar, daß der Skeptiker auf Davidsons realistische Rhetorik wahrscheinlich erwidern wird, daß zur Widerlegung der Möglichkeit, daß wir uns grundsätzlich über die Wirklichkeit irren könnten, mehr nötig ist als eine Darstellung der Erfordernisse des linguistischen Feldforschers. Das Argument des Skeptikers, das diesem Einwand zugrunde liegt, bringt Rorty auf den Punkt, wenn er schreibt: "Er [der Skeptiker - M.S.] wird glauben, Davidson habe nichts weiter gezeigt, als daß der Feldforscher voraussetzen muß, die Eingeborenen hätten großenteils die gleichen Überzeugungen wie wir, während die Frage, ob die meisten unserer Überzeugungen wahr sind, völlig ungeklärt bleibt."24

Tatsächlich kann Davidson auf diesen Einwand Rorty zufolge nur mit dem Hinweis antworten, "daß die radikale Interpretation daheim beginnt."25 Die einfache Konsequenz, die Rorty Davidson aus diesem Rückverweis zu ziehen empfiehlt, lautet schlicht: "Da uns (in Gestalt der Wörterbücher) bereits ein Übersetzungsmanual mit Bezug auf uns selbst sowie (in Gestalt der Lexika) eine Autoethnographie vorliegt, gibt es im Hinblick auf unsere Beziehung zur Realität für uns nichts weiter zu wissen als das, was wir schon wissen. Der Philosophie bleibt darüber hinaus keine Aufgabe, die sie erfüllen könnte."26

Genau das, so weiter Rorty, habe der Pragmatist dem Skeptiker immer schon erzählt. Der Sache nach steuere auch Davidson auf dieses Ergebnis zu. Sein Versuch, die alte realistische Entsprechungsterminologie zu retten, hindere ihn nur daran, die Sache wirklich auf den Punkt zu bringen. In diesem Sinn gibt Rorty zu bedenken, "daß sich Davidson ein wenig irreführend ausdrückt, wenn er meint, er werde uns zeigen, wie sich die Korrespondenz aus der Kohärenz ergibt. Statt zu sagen, er werde die Frage des Skeptikers beantworten, wäre es besser gewesen zu sagen, er werde ihm eine Ausdrucksweise anbieten, die ihn davon abhalten würde, seine Frage überhaupt zu stellen."27

Über diesen (Davidsons Selbstbeschreibung betreffenden) Klärungsvorschlag hinaus besteht der entscheidende Beitrag von Rortys Aufsatz darin, daß er die nichterklärenden Verwendungsweisen von ,wahr' weiter ausdifferenziert. Auf diesem Weg macht er Unterscheidungen explizit, die bei Davidson implizit vorausgesetzt sind. Neben die zitattilgende Verwendungsweise des Wahrheitsbegriffs treten zwei weitere nichterklärende Verwendungweisen des Adjektivs ,wahr'. Dabei handelt es sich einerseits um die "billigende"28 und andererseits um die "warnende Verwendung"29. Beide unterscheiden sich von der zitattilgenden Verwendung dadurch, daß sie im Unterschied zu dieser nicht deskriptiv aus der Außenperspektive des Interpreten bzw. des linguistischen Feldforschers erfolgen, sondern vielmehr normativ aus der Innenperspektive des Sprechers vorgenommen werden.

Während der Interpret bzw. der linguistische Ethnologe das Adjektiv ,wahr' verwendet, um auf einen kausalen Zusammenhang hinzuweisen, der "zwischen Organismen und ihrer Umwelt"30 besteht, verwendet der Sprecher ,wahr' in der Innenperspektive entweder billigend als "Ausdruck der Anerkennung (...), durch den etwas gutgeheißen wird"31 oder warnend "in Äußerungen wie ,Deine Überzeugung, daß S, ist völlig berechtigt, aber vielleicht nicht wahr'".32 Die billigende bzw. empfehlende Verwendungsweise läuft mit James darauf hinaus, daß das Wahre "nichts anderes [ist] als das, was uns auf dem Wege des Denkens vorwärts bringt (...)"33. Im Unterschied dazu wird mittels der warnenden Verwendung daran erinnert, "daß die Rechtfertigung relativ ist zu den Überzeugungen, die als Gründe für S genannt werden, und nicht besser als diese und daß eine solche Rechtfertigung keine Garantie des Gelingens ist, wenn wir S (...) als ,Regel des Handelns' auffassen."34

Auf der Grundlage dieser begrifflichen Differenzierung der drei unterschiedlichen nichterklärenden Verwendungsweisen des Wahrheitsbegriffs macht Rorty klar, daß sowohl die Verengung des Wahrheitsbegriffs auf eine dieser drei Verwendungsweisen als auch der Versuch, eine der drei Verwendungsweisen als Erklärungsbegriff für die Begründung der beiden anderen einzusetzen, abzulehnen ist. Durch diesen Zug bringt er die klassische pragmatistische Wahrheitstheorie, die sich in ihrer Jamesschen Variante allein auf die billigende und in ihrer Peirceschen Gestalt allein auf die warnende Verwendung fokussiert hat, auf das analytische Niveau von Davidson. Denn dieser gibt Rorty zufolge "eine Darstellung der Wahrheit, die für jede dieser Verwendungen Platz läßt, während er die Vorstellung vermeidet, die Zweckdienlichkeit einer Überzeugung lasse sich durch ihre Wahrheit erklären."35

Mit dieser Bemerkung rührt Rorty indirekt und im Modus der Negation an einen wunden Punkt, der in Davidsons realistischer Rhetorik zum Ausdruck kommt. Davidsons realistische Selbstverortung in A Coherence Theory of Truth and Knowledge würde nämlich - entgegen Rortys wohlwollender Interpretation - gerade nahelegen, daß es möglich sei, die normativen Verwendungsweisen von ,wahr' auf eine Realitätsentsprechung zurückzuführen, die sich jenseits des Dualismus von Schema und Inhalt aus der zitattilgenden Verwendungsweise von ,wahr' ergeben soll. Zugespitzt könnte man formulieren, daß Davidsons realistische Rhetorik auf der sachlichen Ebene zu eben der wahrheitstheoretischen Position führen würde, die Rorty im Schlußteil des obigen Zitats als eine fehlerhafte Perspektive beschreibt, die Davidson gerade vermieden habe. Aus dieser von Davidson indirekt nahegelegten Lesart sind eine Reihe von sachlichen Mißverständnissen hervorgegangen, die sich in der Sekundärliteratur sehr schnell etabliert haben.

Während diese Mißverständnisse von verschiedenen Interpreten zu einer Art Fundamentalopposition zwischen den Positionen der beiden Autoren stilisiert worden sind, haben Davidson und Rorty selbst sich auf vorbildliche Weise darum bemüht, die zwischen ihnen bestehenden Differenzen soweit wie möglich durch Klärung der Terminologie zu beheben und darüber hinaus in der Sache wechselseitig voneinander zu lernen. Auf diesem Weg ist es ihnen Schritt für Schritt gelungen, die weitreichenden gemeinsamen Grundlagen ihrer Ansichten zu explizieren und zu zeigen, daß es sich bei der vermeintlichen Fundamentalopposition, die ihre Ansichten in der Sache voneinander scheiden soll, in Wahrheit um präzise benennbare Feindifferenzen handelt, die von den beiden Autoren auf die ihnen jeweils eigenen, unterschiedlichen metaphilosophischen Grundhaltungen zurückgeführt werden.

Aus Zeitgründen verzichte ich auf die Details. Statt dessen zitiere ich einen Satz, der sich in den von Davidson als Anhang zu A Coherence Theory of Truth and Knowledge publizierten Afterthoughts, 1987 findet. Er bezieht sich auf Rortys Pragmatism, Davidson, and Truth und lautet: "[In seinem Aufsatz] hebt Rorty zwei Dinge nachdrücklich hervor: Daß meine Auffassung der Wahrheit auf eine Ablehnung sowohl von Kohärenz- als auch von Korrespondenztheorien hinausläuft und eigentlich der pragmatischen Tradition zugeordnet werden sollte und daß ich nicht so tun sollte, als ob ich dem Skeptiker etwas entgegensetze, während ich ihm eigentlich nur sage, daß er verschwinden soll."36 Und zustimmend fügt Davidson hinzu: "Ich bin in beiden Punkte ganz seiner [also Rortys - M.S] Meinung."37

Vor diesem Hintergrund hat Davidson in dem 1990 erschienenen Aufsatz The Structure and Content of Truth die philosophischen Konsequenzen, die sich aus seiner Wahrheitstheorie ergeben, in Rortys Sinn reformuliert. Auch hier zunächst ein zusammenfassendes Davidson-Zitat. Es lautet: "We should not say that truth is correspondence, coherence, warranted assertability, ideally justified assertability, what is accepted in the conversation of the right people, what science will end up maintaining, what explains the convergence of single theories in science, or the success of our ordinary beliefs. To the extend that realism and antirealism depend on one or another of these views of truth we should refuse to endorse either. Realism, with its insistence on radically nonepistemic correspondence, asks more of truth than we can understand; antirealism, with its limitation of truth to what can be ascertained, deprives truth of its role as an intersubjective standard."38

Hintergrund für Davidsons Reformulierung der eigenen Position ist die von ihm im Anschluß an Rorty vollzogene Radikalisierung seiner Kritik an Korrespondenz- und Kohärenztheorien der Wahrheit. In The Structure and Content of Truth faßt Davidson das von ihm in A Coherence Theory of Truth and Knowledge entwickelte Hauptargument gegen das korrespondenztheoretische Wahrheitsverständnis folgendermaßen zusammen: "The usual complaint about correspondence theories is that it makes no sense to suggest that it is somehow possible to compare one's words or beliefs with the world, since the attempt must always end up simply with the acquisition of more beliefs."39 Und selbstkritisch fährt er fort: "This complaint against correspondence theories is not sound. One reason it is not sound is that it depends on assuming that some form of epistemic theory is correct; therefore, it would be a legitimate complaint only if truth were an epistemic concept. If this were the only reason for rejecting correspondence theories, the realist could simply reply that his position is untouched; he always maintained that truth was independent of our beliefs or our ability to learn the truth."40

Tatsächlich läuft das Argument gegen Korrespondenztheorien der Wahrheit, das wir aus A Coherence Theory of Truth and Knowledge kennen und dort von Davidson im Anschluß an eine frühe Äußerung von Rorty vertreten wird, ins Leere. Denn der korrespondenztheoretische Realist kann den Einwand, daß wir nicht aus unserer Sprache heraustreten können, um Aussagen über die 1:1-Entsprechung zwischen Sprache und Wirklichkeit zu machen, einfach durch den Hinweis parieren, daß er das auch nicht behauptet habe. Vielmehr habe er immer schon gesagt, daß die Wirklichkeit von dem Bild, das wir uns von ihr in unserer Sprache machen, abweichen könne und daß die Möglichkeit dieses Sachverhalt nichts mit der epistemischen Frage nach der Erkennbarkeit dieser Abweichung zu tun habe, da es sich bei der realistisch zu denkenden Korrespondenzbeziehung gerade nicht um eine epistemische, sondern um eine nichtepistemische Beziehung handele.

Das bedeutet für Davidson freilich keinesfalls, daß der Realist Recht behält, sondern daß die falsche durch eine korrekte Widerlegung des Realismus zu ersetzen ist. In diesem Sinn fährt Davidson in The Structure and Content of Truth fort: "The correct objection to correspondence theories is not, then, that they make truth something to which humans can never legitimately aspire; the real objection is rather that such theories fail to provide entities to which truth vehicles (whether we take these to be statements, sentences or utterances) can be said to correspond."41 Während die falsche und oberflächliche Kritik bei der epistemischen Frage ansetzt, ob sich die Korrespondenzbeziehung erkennen läßt, zielt die korrekte und tiefergreifende Kritik auf die Frage, ob und wie sich die Relate der Korrespondenzbeziehung vor allen Fragen der Erkennbarkeit ihrer Beziehung aufeinander als solche beschreiben lassen.

Da der korrespondenztheoretische Realist Davidson zufolge seinem Kritiker zugibt, daß der Verweis auf einzelne individuelle Objekte als Gegenstände, auf die unsere Aussagen sich beziehen, immer schon einen begrifflichen "frame of reference"42 voraussetzt, innerhalb dessen diese Gegenstände als Gegenstände beschrieben werden, bleibt dem Korrespondenztheoretiker nur der bereits von Frege beschrittene Ausweg zu behaupten, "that, if true sentences correspond to anything at all, it must be the universe as a whole."43 Dadurch aber, so weiter Davidson, trivialisiere sich die Korrespondenztheorie selbst: "there is no interest in the relation of correspondence if there is only one thing to which to correspond, since, as in any such case, the relation may as well be collapsed into a simple property: thus, ,s corresponds to the universe', like ,s corresponds to (or names) the True', or ,s corresponds to the facts' can less misleadingly be read ,s is true'."44

Soweit Davidsons verschärfte Kritik am korrespondenztheoretischen Wahrheitsbegriff. Eine flankierende Radikalisierung leistet Davidson im gleichen Aufsatz bezüglich seiner Kritik an Kohärenztheorien. So stellt er heraus, daß auch Kohärenztheorien, die sich nicht auf Satzsysteme als Satzsysteme, sondern auf konsistente Systeme von Meinungen stützen, die von Personen für wahr gehalten werden, kein Wahrheitskriterium liefern: "the obvious objection is that many different consistent sets of beliefs are possible which are not consistent with one another."45

Der entscheidende Punkt für Davidson ist dabei, daß es für die Erstellung der Wahrheitstheorie einer natürlichen Sprache nicht ausreicht zu zeigen, "how beliefs are causally and logically related to each other".46 Darüber hinaus komme es vielmehr darauf an herauszuarbeiten, "how the content of a belief depends on its causal connections with the world."47 Was damit gemeint ist, haben wir bereits gesehen, als wir uns anhand von A Cohrence Theory of Truth and Knowledge die hermeneutische Reinterpretation vor Augen geführt haben, die der Quinesche Feldforscher bei Davidson erfährt.

Die Beziehung, die zwischen unseren Überzeugungen und der Welt besteht, ist aus Davidsons Sicht weder korrespondenztheoretisch noch kohärenztheoretisch als nichtkausale Entsprechungsrelation auszubuchstabieren. Bei ihr handelt es sich vielmehr um ein kausales Konditionierungsverhältnis, das aus der Außenperspektive des Ethnologen in den Blick kommt, wenn dieser gemäß dem ,principle of charity' seine Interpretation der Welt als Referenzrahmen nutzt, um sich die Überzeugungen des Eingeborenen verständlich zu machen.

Zusammenfassend kann man sagen, daß Davidson in der beschriebenen doppelten Radikalisierung dem Vorschlag von Rorty folgt, die Konsequenzen seiner Wahrheitstheorie weder in einer antirealistischen noch in einer realistischen Terminologie zu formulieren. Bei aller Nähe zu Rorty, die Davidson auf diesem Weg zum Ausdruck bringt, markiert er im Schlußteil des zitierten Textes jedoch zugleich auch eine verbleibende Differenz. So stellt er abschließend heraus, daß der empirischen Wahrheitstheorie, die sich aus der Außenperspektive des Ethnologen in kausaler Terminologie formulieren läßt, in einem abgeschwächten Sinn doch ein gewisser Erklärungswert zukommt. Davidson schreibt: " (...) a theory of truth is a theory for describing, explaining, understanding, and predicting a basic aspect of verbal behavior. Since the concept of truth is central to the theory, we are justified in saying truth is a crucially important explanatory concept."48 Mit dieser These, von der man zunächst meinen könnte, daß sie der Debatte die gemeinsame Grundlage entzieht, hat Davidson das Feld für eine weitere Diskussionsrunde eröffnet. Zu deren Darstellung gehe ich nun über.

Teil III: Die verbleibende wahrheitstheoretische Restdifferenz zwischen Davidson und Rorty

Rortys Reaktion auf Davidsons These findet sich in dem 1995 erschienenen Aufsatz Is Truth a Goal of Inquiry? Darin geht Rorty zunächst einen Schritt auf Davidson zu, wenn er schreibt: "Ich habe gar nichts dagegen meine 1986 geäußerte These zurückzunehmen, wonach ,wahr' keinen der Erklärung dienenden Gebrauch hat (...)."49 Rorty bezieht sich an dieser Stelle unmittelbar auf das oben wiedergegebene Zitat aus dem Schlußteil von Davidsons The Structure and Content of Truth. Im Unterschied zu Davidson jedoch ist Rorty der Ansicht, daß die "Beschreibung des von Sprechern einer Sprache notwendig an den Tag gelegten Verhaltensmusters"50 nicht deshalb "der Erklärung dienen"51 kann, weil darin der Wahrheit eine zentrale Stellung zukommt.

Statt dessen macht Rorty erstens geltend, daß dem Wort ,wahr' bei diesem Beschreibungsverfahren keine Vorzugsstellung zukomme, da eine empirische Wahrheitstheorie - wie Davidson selbst gezeigt habe - "automatisch zugleich eine Theorie der Bedeutung und der Rationalität"52 ist. Und zweitens stellt Rorty gegen Davidson heraus, daß es keinen tiefen Grund dafür gebe, daß "eines der zur Beschreibung des von Sprechern einer Sprache notwendig an den Tag gelegten Verhaltensmusters (des logischen Schließens) verwendeten Wörter zugleich eines der Wörter ist, die man gebraucht, um Menschen warnend darauf hinzuweisen, sie glaubten vielleicht etwas, woran besser unterrichtete Leute nicht glauben."53

In der Quintessenz ergibt sich aus diesen beiden Rorty-Argumenten, daß der von Davidson analysierten hermeneutischen Triangulation zwar ein gewisser Erklärungwert mit Blick auf die billigende und die warnende Verwendungsweise des Wahrheitsbegriffs zukommt. Dieser Erklärungswert hat aber nichts mit dem Wahrheitsbegriff als solchem zu tun. Zwar hat das Adjektiv ,wahr' eine wichtige Funktion bei der empirischen Beschreibung der kausalen Beziehungen, die zwischen Sätzen und ihren Gegenständen bestehen. Dabei kommt dem Wahrheitsbegriff jedoch keinerlei normative, sondern eine ausschließlich deskriptive Funktion zu. Insofern kann der zitattilgende Formalbegriff ,wahr' nicht zur inhaltlichen Begründung des billigenden oder des warnenden Wahrheitsbegriffs dienen.

Eben dies aber scheint Davidson nahezulegen. Das bringt Rorty zum Ausdruck, indem er die wahrheitstheoretische Restdifferenz, die ihn seiner Auffassung zufolge von Davidson scheidet, wie folgt rekonstruiert: "Davidson hält es für bedeutsam, daß wir zur Bezeichnung dessen, was durch gültige Schlüse bewahrt wird, dasselbe Wort verwenden wie für den warnenden Hinweis, daß das, was uns gerechtfertigt erscheint, anderen und besser gerüsteten Hörern eventuell nicht gerechtfertigt vorkommt.""54 Und er fährt kritisch fort: "Soweit ich sehe, gibt es keinen tiefen Grund, weshalb ,wahr' zur Erfüllung beider Aufgaben verwendet wird (...)."

In dem im letzten Jahr erschienenen Aufsatz Truth Rehabilitated hat Davidson auf Rortys Resümee und die beiden ihm zugrunde liegenden Argumente geantwortet. Dabei wird Rortys Resümee von Davidson insofern problematisiert, als er Rortys Unterstellung, daß er (Davidson) auf der Suche nach einem tieferliegenden Grund für die unterschiedlichen Verwendungsweisen von ,wahr' sei, eine Absage erteilt und damit die Gemeinsamkeit in diesem Punkt wiederherstellt. Mit Blick auf die Frage, warum wir das gleiche Wort verwenden, um die logische Gültigkeit zu explizieren und Menschen bezüglich der von ihnen erhobenen Rechtfertigungsansprüche zu warnen, kommt Davidson in Truth Rehabilitated zur gleichen Einschätzung wie zuvor bereits Rorty: "I doubt we can explain this in a philosophical interesting way."55

Als Alternative unterbreitet Davidson einen anderen Vorschlag zur Präzisierung der zwischen ihm und Rorty verbleibenden Restdifferenz. Während Rorty in seinem Resümee zur Herausarbeitung des Unterschieds eher auf sein zweites Argument abgehoben hatte, akzentuiert Davidson das erste der beiden von Rorty in Is Truth a Goal of Inquiry? vorgebrachten Argumente. In Bezug auf dieses Argument gesteht Davidson Rorty zwar zu, "that truth is one concept among a number of other related concepts which we use in describing, explaining, and predicting human behavior."56 Zugleich hält er jedoch an der von ihm behaupteten Zentralität des Wahrheitsbegriffs für die Beschreibung des menschlichen Verhaltens fest, wenn er fortfährt: "All these concepts (and more) are essential to thought, and cannot be reduced to anything simpler or more fundamental. Why be niggardly in awarding prizes; I'm happy to hand out golden apples all round."57

Tatsächlich verweist Davidsons Antwort auf Rortys Deflationierung philosophischer Grundbegriffe wie ,Wahrheit', ,Bedeutung' und ,Rationalität' auf den entscheidenden Differenzpunkt, der zwischen beiden besteht. Er betrifft das philosophische Selbstverständnis der beiden Autoren. Diesen Sachverhalt macht Rorty in seiner zweifachen Reaktion auf Davidsons Truth Rehabilitated klar. Seine erste Reaktion findet sich in dem Aufsatz Davidson between Tarski and Wittgenstein (1998). Die zweite ist im vergangenen Jahr zusammen mit Davidsons Truth Rehabilitated unter dem Titel Response to Donald Davidson in dem von Robert Brandom herausgegebenen Sammelband Rorty and His Critics erschienen.

In beiden Aufsätzen setzt Rorty metaphilosophisch an. Zu diesem Zweck unterscheidet er zwischen zwei unterschiedlichen Traditionen philosophischen Selbstverständnisses, welche die intellektuelle Bewegung der analytischen Philosophie in ihrem Inneren durchziehen: "philosophy as therapy and philosophy as system-building".58 Für Davidson ist Rorty zufolge kennzeichnend, daß sich dessen philosophische Arbeit nicht einem der beiden Lager zuordnen läßt, sondern diese Differenz umspannt. Das aber unterscheidet Davidson zugleich von Rorty. Rorty beschreibt und versteht sich dezidiert als therapeutischer Philosoph. Daraus ergibt sich seine Lesart für das von Davidson im Anschluß an Tarski verfolgte systematische Formalisierungsunternehmen: "We therapists tend to think that we can keep most of the arguments while ignoring the project."59

Davidsons Interesse an den philosophischen Fundamentalbegriffen der Moderne ist ein deskriptives. Ihm geht es darum, die goldenen Begriffsäpfel der modernen Philosophie in hellem Licht erstrahlen zu lassen und eine differenzierte Analyse vorzulegen, die den jeweiligen Begriff in seinen entscheidenden Verwendungsweisen rekonstruiert. Anders Rorty. Er ist "dubious about the concept of ,concept"60. Statt die goldenen Begriffsäpfel der Philosophie noch weiter zu polieren, rät er vielmehr dazu, die Äpfel zu zerlegen und nur diejenigen Teile von ihnen zu bewahren, die gut verdaulich sind. In diesem Sinn formuliert er mit Blick auf ,Wahrheit': "the question is not whether we have exhausted the concept of truth, or gotten truth right. It is, rather, whether we have sorted out the various uses of the word ,true', decided which of them had better be discarded, and specified the functions performed by the remainder."61

Für Rorty steht fest, daß die beiden normativen Verwendungsweisen von ,wahr' - also die billigende und die warnende - "keiner ausführlichen philosophischen Begriffsbestimmung oder Erläuterung bedürfen."62 Die empfehlende oder warnende Funktion stelle das Adjektiv ,wahr' in eine Reihe mit so einfachen und philosophisch anspruchslosen Ausdrücken wie ",gut!', ,richtig!', ,falsch!', ,weiter so!' und ,paß auf!'".63 Ihre vermeintliche philosophische Relevanz entstehe erst dann, wenn man sie mit überhöhten Erklärungsansprüchen auszurüsten und gegeneinander auszuspielen bzw. aufeinander zu reduzieren versuche. Das gleiche gilt Rorty zufolge auch für die zitattilgende Verwendung von ,wahr'. Sobald einmal die triviale Rolle expliziert worden ist, die das Adjektiv ,wahr' im Rahmen der hermeneutischen Triangulation spielt, gebe es keinen Grund "to create new pseudo-problems in the course of dissolving old ones."64

In diesem Sinn hebt Rorty hervor, daß sich die kausale und die rechtfertigende Verwendung von ,wahr' zwar darin unterscheiden, daß wir im ersten Fall aus der Außenperspektive und im zweiten Fall aus der Innenperspektive über den Wahrheitsanspruch von Meinungsäußerungen reden. Die Meinungsäußerungen selbst aber, die in bleibenden Sätzen wie "Der Schnee ist weiß" oder in Gelegenheitssätzen wie "Gavagai" artikuliert werden, bleiben dabei die gleichen. Das gilt auch für die auf dieser Grundlage formalisierbar werdenden Beziehungen, die zwischen unterschiedlichen Meinungsäußerungen bestehen.65 Das stellt Rorty heraus, wenn er schreibt: "The systematic relations between linguistic expressions which are captured by the recursive character of a Tarskian truth definition are not different from the relations of being-frequently-inferred-from of which the radical interpreter, hoping to construct such a definition, must keep track."66

Nimmt man diesen Gedanken von Rorty ernst, dann würde daraus folgen, daß diejenige Verwendungsweise von ,wahr', die in einem grundsätzlichen Sinn über Rechtfertigung hinausweist - nämlich die zitattilgende - dies so tut, daß aufgrund des Übergangs zu einer kausalen Erklärung des Sprachverhaltens keinerlei Bezug zu Fragen der Rechtfertigung mehr besteht. Aus Rortys Sicht ist eine Tarskische Wahrheitstheorie nichts anderes als eine deskriptive Systematisierung von Inferenzen, die wir aus der normativen Innenperspektive auf der Grundlage von Rechtfertigungs- und Anerkennungsverhältnissen herzustellen und mit Hilfe der warnenden Verwendung von ,wahr' zu problematisieren gelernt haben.

Der Punkt, an dem sich Davidson und Rorty scheiden, besteht in der Frage, welche Relevanz dieser formalen Systematisierung zukommt. Davidson ist der Ansicht, daß mittels der Formalisierung unserer Rechtfertigungsmuster eine diese Muster selbst erst hervorbringende (und von jedem Sprecher jeweils schon in Anspruch genommene) Maschine in den Blick gebracht werden könne, die unser Denken und Sprechen (in einem dann doch für Rechtfertigungsfragen relevanten Sinn) erklärbar werden ließe. Demgegenüber meint Rorty, daß rekursive Formalisierungen natürlicher Sprachen eine nachträgliche wissenschaftliche Abstraktionsleistung darstellen, die mit dem Vollzug des Sprechens selbst nichts zu tun hat. Davidsons Versuch, Tarski auf natürliche Sprache zu übertragen, ist für Rorty nichts anderes als der Versuch, eine "underlying order" zu konstruieren, wo wir es de facto schlicht mit "a lot of confusing uses"67 zu tun haben. Den späten Wittgenstein in Davidson gegen Davidsons Tarski ausspielend formuliert Rorty: "Just as Wittgenstein got over his youthful, Tractarian, desire for structure, so maybe we can get over, if not Tarski on formalized languages, at least the desire to carry Tarski over into non-formalized languages."68

Wie Davidson auf Rortys jüngsten Vorschlag antwortet, steht noch nicht fest. Als sicher darf jedoch gelten, daß die wahrheitstheoretische Auseinandersetzung zwischen den beiden Philosophen auch weiterhin dazu beitragen wird, deutlich zu machen, in welchem Sinn ,Wahrheit' für die moderne Philosophie zum Anachronismus geworden ist. Womit ich abschließend zur Beantwortung der Ausgangsfrage komme.

Meine Antwort auf sie lautet: "Ja - Wahrheit ist ein Anachronismus!" Und daraus folgt: Wer sich heute für Wahrheit einsetzt, setzt sich für einen Anachronismus ein. Das kann er entweder tun, indem er sich für Wahrheit als Metachronismus stark macht oder indem er versucht, einen Wahrheitsbegriff zu explizieren, der nicht mehr metachronisch konzipiert ist. Die letztgenannte Strategie verfolgen Davidson und Rorty. Im Unterschied zu derjenigen Unzeitgemäßheit, die für Verfechter von Wahrheit als Metachronismus kennzeichnend ist, besteht die Unzeitgemäßheit des von Davidson und Rorty verfochtenen Wahrheitsverständnisses darin, daß die beiden Autoren nicht versuchen, eine zurecht problematisch gewordene Vergangenheit unverändert am Leben zu erhalten. Statt dessen ist ihr Denken unzeitgemäß in einem zukunftsorientierten Sinn. Der Vordenker der analytischen Philosophie und der Mitbegründer des Neopragmatismus versuchen auf jeweils unterschiedliche Art und Weise ein Wahrheitsverständnis zu entwickeln, das seiner Zeit voraus ist und das Vergangene so verändert, daß es auf die Probleme der Gegenwart reagiert.

Auf diesem Weg tragen die beiden Autoren zur kreativen Neuerfindung unseres Wahrheitsverständnisses bei. Angesichts eines Zeitgeistes, für den "Wahrheit" nur noch ein philosophisches Thema, aber kein ernstzunehmender Bezugspunkt des kulturellen Selbstverständnisses mehr zu sein scheint, erbringen sie mit dieser Neuerfindung eine wichtige Transferleistung. Sie besteht nicht in einer philosophischen Begründungstat, sondern in dem pragmatischen Vorschlag, das komplexe Wahrheits-Sprachspiel auf intelligente Weise zu säkularisieren. Damit weisen Davidson und Rorty dem Common Sense einen Weg, der zwischen der Charybdis einer realistischen Überhöhung und der Skylla einer antirealistischen Reduktion unseres Wahrheitsverständnisses hindurchführt.


1 Eine kommentierte Dokumentation ist in Vorbereitung: Wozu Wahrheit? Schlüsseltexte der Davidson-Rorty-Debatte, hrsg. von Mike Sandbothe, Weilerswist: Velbrück Wissenschaft Oktober 2002.

2 Donald Davidson, "Was ist eigentlich ein Begriffsschema?", in: ders., Wahrheit und Interpretation, Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 1990, S. 261-282, hier: S. 270 (im Original zuerst: "On the Very Idea of a Conceptual Scheme", in: Proceedings and Addresses of the American Philosophical Association, Bd. 47, 1974, S. 5-20 (am 28. Dezember 1973 als ,Presidential Address' vor dem Seventieth Eastern Meeting der APA in Atlanta vorgetragen); wiederabgedruckt in: ders., Inquiries into Truth and Interpretation, Oxford: Clarendon Press, 1984, S. 183-192).

3 Donald Davidson, "Eine Kohärenztheorie der Wahrheit und der Erkenntnis", in: Analytische Philosophie der Erkenntnis, hrsg. von Peter Bieri, Frankfurt a.M: Beltz/Athenäum, 1987, S. 271-290, hier: S. 274 (im Original zuerst: "A Coherence Theory of Truth and Knowledge", in: Kant oder Hegel?, hrsg. von Dieter Henrich, Stuttgart, Klett-Cotta, 1983, S. 423-438).

4 Davidson, "Was ist eigentlich ein Begriffsschema?", a.a.O., S. 282.

5 Davidson, "Was ist eigentlich ein Begriffsschema?", a.a.O., S. 277.

6 Davidson, "Eine Kohärenztheorie der Wahrheit und der Erkenntnis", a.a.O., S. 275.

7 Richard Rorty, "Pragmatismus, Davidson und der Wahrheitsbegriff", in: Die Wahrheit der Interpretation. Beiträge zur Philosophie Donald Davidsons, hrsg. von Eva Picardi und Joachim Schulte, Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 1990, S. 55-96, hier: S. 56 (im Original zuerst: "Pragmatism, Davidson, and Truth", in: Truth and Interpretation. Perspectives on the Philosophy of Donald Davidson, hrsg. von Ernest LePore, Oxford und Cambridge/Mass., Blackwell, 1986, S. 333-355).

8 Rorty, "Pragmatismus, Davidson und der Wahrheitsbegriff", a.a.O., S. 56.

9 Rorty, "Pragmatismus, Davidson und der Wahrheitsbegriff", a.a.O., S. 56.

10 Rorty, "Pragmatismus, Davidson und der Wahrheitsbegriff", a.a.O., S. 60.

11 Rorty, "Pragmatismus, Davidson und der Wahrheitsbegriff", a.a.O., S. 60.

12 Rorty, "Pragmatismus, Davidson und der Wahrheitsbegriff", a.a.O., S. 63.

13 Rorty, "Pragmatismus, Davidson und der Wahrheitsbegriff", a.a.O., S. 64.

14 Rorty, "Pragmatismus, Davidson und der Wahrheitsbegriff", a.a.O., S. 65.

15 Rorty, "Pragmatismus, Davidson und der Wahrheitsbegriff", a.a.O., S. 65.

16 Davidson, "Eine Kohärenztheorie der Wahrheit und der Erkenntnis", a.a.O., S. 275.

17 Davidson, "Eine Kohärenztheorie der Wahrheit und der Erkenntnis", a.a.O., S. 273.

18 Davidson, "Eine Kohärenztheorie der Wahrheit und der Erkenntnis", a.a.O., S. 283.

19 Davidson, "Eine Kohärenztheorie der Wahrheit und der Erkenntnis", a.a.O., S. 284.

20 Dabei handelt es sich um Gelegenheitssätze, d.h. Sätze, "denen Sprecher aufgrund von Ursachen zustimmen, die in Abhängigkeit von Zeit und Ort auftreten" (Davidson, "Eine Kohärenztheorie der Wahrheit und der Erkenntnis", a.a.O., S. 283).

21 Davidson, "Eine Kohärenztheorie der Wahrheit und der Erkenntnis", a.a.O., S. 271.

22 Davidson, "Eine Kohärenztheorie der Wahrheit und der Erkenntnis", a.a.O., S. 271.

23 Rorty, "Pragmatismus, Davidson und der Wahrheitsbegriff", a.a.O., S. 66.

24 Rorty, "Pragmatismus, Davidson und der Wahrheitsbegriff", a.a.O., S. 70.

25 Rorty, "Pragmatismus, Davidson und der Wahrheitsbegriff", a.a.O., S. 70.

26 Rorty, "Pragmatismus, Davidson und der Wahrheitsbegriff", a.a.O., S. 70.

27 Rorty, "Pragmatismus, Davidson und der Wahrheitsbegriff", a.a.O., S. 76.

28 Rorty, "Pragmatismus, Davidson und der Wahrheitsbegriff", a.a.O., S. 57.

29 Rorty, "Pragmatismus, Davidson und der Wahrheitsbegriff", a.a.O., S. 58.

30 Rorty, "Pragmatismus, Davidson und der Wahrheitsbegriff", a.a.O., S. 70.

31 Rorty, "Pragmatismus, Davidson und der Wahrheitsbegriff", a.a.O., S. 56.

32 Rorty, "Pragmatismus, Davidson und der Wahrheitsbegriff", a.a.O., S. 58.

33 James, Der Pragmatismus. Ein neuer Name für alte Denkmethoden, Hamburg: Meiner 1977, S. 140 (im Original zuerst: Pragmatism: A New Name for Some Old Ways of Thinking, New York: Longmans, Green & Co. 1907). Zur Verteidigung gegen die vielfältigen Mißverständnisse, welcher dieser Satz in der Rezeption des Pragmatismus ausgelöst hat, vgl. William James, The Pragmatist Account of Truth and Its Misunderstandings, in: ders., The Meaning of Truth. A Sequel to ,Pragmatism', Cambridge (Mass.) und London: Harvard University Press, 1975, S. 99-116 (im Original zuerst: New York: Longmans, Green & Co. 1909; Erstpublikation des Aufsatzes in: Philosophical Review, Bd. 18, Januar 1908) sowie Hilary Putnam, Die bleibende Aktualität William James', in: ders., Pragmatismus. Eine offene Frage, Frankfurt a.M., Campus, 1995, S. 13-33, insbes. S. 17-29.

34 Rorty, "Pragmatismus, Davidson und der Wahrheitsbegriff", a.a.O., S. 58.

35 Rorty, "Pragmatismus, Davidson und der Wahrheitsbegriff", a.a.O., S. 58.

36 Donald Davidson, "Nachtrag, 1987", in: Philosophie der Skepsis, hrsg. von Thomas Grundmann und Karsten Stüber, München: Schöningh, 1996, S. 275-280, hier: S. 276 (im Original zuerst: "Afterthoughts, 1987", in: Reading Rorty. Critical Responses to "Philosophy and the Mirror of Nature" [and Beyond], hrsg. von Alan R. Malachowski, Oxford und Cambridge (Mass.): Blackwell, 1990, S. 134-138).

37 Davidson, "Nachtrag, 1987", a.a.O., S. 276.

38 Donald Davidson, "The Structure and Content of Truth", in: The Journal of Philosophy, Bd. LXXXVII, Nr. 6, Juni 1990, S. 279-328, hier: S. 309.

39 Davidson, "The Structure and Content of Truth", a.a.O., S. 302.

40 Davidson, "The Structure and Content of Truth", a.a.O., S. 302f.

41 Davidson, "The Structure and Content of Truth", a.a.O., S. 304.

42 Davidson, "The Structure and Content of Truth", a.a.O., S. 303.

43 Davidson, "The Structure and Content of Truth", a.a.O., S. 303.

44 Davidson, "The Structure and Content of Truth", a.a.O., S. 303.

45 Davidson, "The Structure and Content of Truth", a.a.O., S. 305.

46 Davidson, "The Structure and Content of Truth", a.a.O., S. 305, Anm. 47.

47 Davidson, "The Structure and Content of Truth", a.a.O., S. 305, Anm. 47.

48 Davidson, "The Structure and Content of Truth", a.a.O., S. 313.

49 Richard Rorty, Ist Wahrheit ein Ziel der Forschung?, in: ders., Wahrheit und Forschritt, Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 2000, S. 27-62S. 37, Anm. 23 (im Original zuerst: "Is Truth a Goal of Inquiry? Donald Davidson versus Crispin Wright", in: Philosophical Quarterly, Bd. 45, 1995, S. 281-300; wiederabgedruckt in: ders., Truth and Progress. Philosophical Papers, Bd. 3, Cambridge u.a.: Cambridge University Press, 1998, S. 19-42).

50 Rorty, Ist Wahrheit ein Ziel der Forschung?, a.a.O., S. 37, Anm. 23.

51 Rorty, Ist Wahrheit ein Ziel der Forschung?, a.a.O., S. 37.

52 Rorty, Ist Wahrheit ein Ziel der Forschung?, a.a.O., S. 37.

53 Rorty, Ist Wahrheit ein Ziel der Forschung?, a.a.O., S. 37.

54 Rorty, Ist Wahrheit ein Ziel der Forschung?, a.a.O., S. 37, Anm. 23.

55 Donald Davidson, Truth Rehabilitated, in: Rorty and His Critics, hrsg. von Robert Brandom, Oxford und New York: Blackwell, 2000, S. 65-74.

56 Davidson, Truth Rehabilitated, a.a.O., S. 73.

57 Davidson, Truth Rehabilitated, a.a.O., S. 73.

58 Richard Rorty, Davidson between Wittgenstein and Tarski, in: Crítica: Revista Hispanoamericana de Filosophía, Bd. 30, Nr. 88, April 1998, S. 49-71, hier: S. 49.

59 Rorty, Davidson between Wittgenstein and Tarski, a.a.O., S. 50.

60 Richard Rorty, Response to Donald Davidson, in: Rorty and His Critics, hrsg. von Robert Brandom, Oxford und New York: Blackwell, 2000, S. 74-80, hier: S. 77.

61 Rorty, Response to Donald Davidson, a.a.O., S. 77.

62 Rorty, "Ist Wahrheit ein Ziel der Forschung?", a.a.O., S. 31.

63 Rorty, "Ist Wahrheit ein Ziel der Forschung?", a.a.O., S. 31.

64 Rorty, "Davidson between Wittgenstein and Tarski", a.a.O., S. 69.

65 Vgl. hierzu auch Rortys "Ist Wahrheit ein Ziel der Forschung?", wo Rorty Davidson die Behauptung unterstellt, "das von der Wahrheit gebildete Muster sei das gleiche wie das von der nach unserer Meinung rechtfertigenden Begründung gebildete Muster" (Rorty, a.a.O., S. 36).

66 Rorty, "Davidson between Wittgenstein and Tarski", a.a.O., S. 68.

67 Rorty, "Davidson between Wittgenstein and Tarski", a.a.O., S. 65.

68 Rorty, "Response to Donald Davidson", a.a.O., S. 74.

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