erschienen in: De:Bug, 4/2003
Mercedes Bunz
Rezension
Für „Medienphilosophie – Beiträge zur Klärung eines Begriffs“ haben sich 12 kurze Beiträge konzentriert die Frage „Was ist Medienphilosophie“ vorgenommen, darunter Elena Esposito, Lorenz Engell, Sybille Krämer, Martin Seel u.a. Überraschend dabei ist in gewisser Weise, dass sich nicht nur der Ausgangspunkt wiederholt (schließlich war die Frage vorgegeben), sondern auch die Ausführungen sich nicht besonders divergent entwickeln. TNedenziell ist man sich in den groben Punkten einig (Medienphilosophie als zeitbedingte Erscheinung, Unsichtbarkeit der Medien, Vorgängigkeit bzw. das Medium als Bedingung des Sichtbaren etc.), es werden nur verschiedene Topoi betont. Nach der langjährigen Hegemonie der materialistischen Medientheorie ist man (eigentlich inklusive Kittler, auch wenn er bezeichnender Weise hier nicht dabei ist) in so was wie einer Nach-Kittler-Ära angekommen. Doch dort scheint es keine wirklich gegensätzlichen Ansätze zu geben. Vielleicht liegt das aber auch an einem gewissen Hang des Genres Medientheorie, allgemeine Sätze und zu analysierende Aussagen allzu kontextfrei in Richtungen zu biegen, in denen man sie gerne haben möchte – was dem Genre nicht besonders gute tut. Jene Texte, die dann in tieferen Schichten eines konkreten Philosophietextes oder spezifischen Medienmaterials landen, wie beispielsweise der von Lorenz Engell zu Fernsehen, jene gehören dann nicht von ungefähr zu den überzeugenderen.